© Silvia Beniers
Chronik GMV 1985 e. V.
Geschichte
Geschichte ab 1900
Aus der Geschichte des Gocher Musikvereins
Es gibt nur wenige Vereine, die fast lückenlos aus ihrer
Geschichte berichten können.
Auch der Gocher Musikverein 1875 besitzt nur wenige Fotos, Zeitungsartikel und
Konzert-Porgramme, die den Krieg überstanden haben. Diese und die
Erinnerungen älterer Mitglieder sind die Unterlagen, die zur Geschichte des
Gocher Musikvereins in diesem Bericht die Grundlage bilden.
1870
Um das Jahr 1870 - so berichtet die Chronik des Gocher Musikvereins - bestand
in Goch ein Musik- und Gesangsverein "Eintracht", der sich viele Jahre lang in
dem damals kaum 4000 Einwohner zählenden Städtchen Goch hauptsächlich der
kirchlichen Musik widmete. Bei Prozessionen, feierlichen Hochämtern und
anderen kirchlichen Veranstaltungen wirkte das kleine Orchester der "Eintracht"
regelmäßig mit. Die besten Musiker Gochs waren fast ausnahmslos Mitglieder
dieses Orchesters.
1875
Seit dem Jahr 1875 sind die Instrumental - Musiker des alten Kirchenchores in
einem besonderen Verein unter der jetzigen Bezeichnung vereinigt. Dieser
Musikverein sollte zwar ein bürgerlicher Musikverein sein, bei öffentlichen
kirchlichen Feierlichkeiten wirkte er aber regelmassig mit.
Den ersten Dirigenten fand der Gocher Musikverein in dem Volksschullehrer
M e n d e n , der den Verein zehn Jahre leitete. Der Verein fand bei der
Bürgerschaft viel Sympathie. Nach dem Tode des Lehrers Menden schwang der
alte Musiker Engelberts den Dirigentenstab, damals als " T o o n o h m e "
bekannt. Nach dem Tode Engelberts leitete kurz ein Dirigent aus Kleve den Verein,
danach der Justizbeamte M e e u w e s e n. Ein weiteres Dokument aus dieser Zeit
31. August 1892 mit den Unterschriften des gesamten Vorstandes:
In den weiten Jahren und Jahrzehnten wechselte die Führung wiederholt.
Vorsitzende waren:
1901 - 1904
Wilhelm Meeuwesen
1904 - 1909
Jakob Heutgens
1909 - 1922
Hermann Diederichs
1922 - 1924
Alfons Lavon
1924 - 1925
Lambert Berends
1925 - 1927
Hermann Diederichs
1927 - 1935
Hans Tebuckhorst
1935 - 1970
Peter Keisers
1970 - 1973
Heinz Keisers
1973 - 1976
Peter Keisers
1976 - 1978
Dietmar Golsch
1978 - 1988
Fred Tebuckhorst
1988 - 1994
Uwe Thomas
1994 - 2008
Egbert Beniers
2008 bis heute
Mareike Ender
Genauso wechselte auch die musikalische Leitung:
1901 - 1908
Wilhelm Meeuwesen
1908 - 1920
Friedrich Schrader
1920 - 1921
Fritz Holtzhausen
1921 - 1924
Adam Kleintjes
1924 - 1931
Friedrich Gehne
1931 - 1934
Johannes Heyden
1934 - 1939
Gustav Geerlings
1939 - 1949
?
1949 - 1965
Franz Tebuckhorts
1965 - 1969
Helmut Kepser
1969 - 1994
Peter Lambert
1994 - 2009
Rudolf Koppers
2009 - 2018
Christian Mallach
2018 -
Steffen Beniers
1927
Im Jahr 1927 war der Verein gezwungen, durch Verschleiß der alten eine neue Fahne
anzuschaffen und zu weihen. Im gleichen Jahr war es ebenfalls möglich, für die aktiven
Mitglieder erstmalig eine eigene und einheitliche Uniform zu beschaffen. Betont sei
hierbei der große Idealismus, denn das Geld für die Beschaffung der Uniformen wurde
ohne fremde Hilfe aus eigenen Mitteln der Mitglieder bereitgestellt. Genauso wurde
Ende 1928 bei der Gründung des Tambourkorps die Kosten für Ausbildung, Uniformen
und Instrumente allein vom Verein getragen.
Leitung und Ausbildung des Tambourkorps mit einer Stärke von 20 Mann übernahm
Herr Fritz Gehne. Die Ausbildung wurde so intensiv betrieben und es wurde so eifrig
geprobt, dass das Korps bereits im Mai 1929 am Wettstreit in Sevelen (Issum)
teilnehmen konnte. Von nun an wurden manche Wettstreite besucht und mehrere
Preise heimgebracht.
Auch die Kapelle war in den dreißiger Jahren in musikalischer Hinsicht sehr aktiv. Es
wurden neben den üblichen Aufgaben laufend große Konzertabende (auch
Wohltätigkeitskonzerte) durchgeführt. Hervorzuheben sind insbesondere mehrer
Konzerte in Goch, Emmerich und Bocholt mit dem
M a r s c h k ö n i g B l a n k e n b u r g
als Dirigent.
1935
1935 wurde das 60-jährige Jubelfest wie die vorherigen Jubelfeste in gebührender
Form gefeiert. Viele Musikkapellen aus der näheren und weiteren Umgebung und auch
aus dem benachbartem Holland waren der Einladung des Gocher Musikvereins
gefolgt.
Bei Ausbruch des Krieges mussten Kapelle und Tambourkorps ihren Spielbetrieb
einstellen, da fast alle Mitglieder eingezogen wurden.
Der Gocher Musikverein beklagte folgende Kriegstote:
Gerhard Kösters
Heinrich Goertz
Johann Diederichs
Gerhard van Raay
Willi Hans
Wilhelm Munkenbäck
Josef Hoibom
Ed. Vennemann (vermisst)